Entspannung ist kein Zufall - was du dafür tun kannst
Silke Tsafrir • 2. Juni 2025
Entspannung ist kein Zufall – was du dafür tun kannst
Kennst du das Gefühl, ständig „auf dem Sprung“ zu sein? Der Kopf ist voll, der Körper angespannt, und selbst in vermeintlich ruhigen Momenten kreisen deine Gedanken weiter. Entspannung scheint in solchen Phasen wie ein ferner Traum – etwas, das sich einfach nicht einstellen will. Doch hier kommt eine wichtige Erkenntnis: Entspannung ist kein Zufall. Sie passiert nicht einfach so, sondern braucht Raum, Aufmerksamkeit und auch deine bewusste Entscheidung.
Viele Menschen warten darauf, dass die äußeren Umstände sich endlich verändern. Dass der Stress aufhört, die To-do-Liste kürzer wird und das Leben sich entschleunigt. Doch das passiert selten von allein. Entspannung ist nichts, was „passiert“, wenn alles erledigt ist – sie ist etwas, das du selbst aktiv gestalten kannst.
Warum Entspannung so wichtig ist
Entspannung ist weit mehr als ein angenehmes Gefühl. Sie ist eine lebenswichtige Ressource. In Phasen echter Entspannung aktiviert unser Körper den Parasympathikus – den Teil des Nervensystems, der für Regeneration, Heilung und inneres Gleichgewicht zuständig ist. Blutdruck und Herzfrequenz sinken, die Atmung wird ruhiger, Stresshormone werden abgebaut.
Wer regelmäßig entspannt, stärkt seine seelische und körperliche Widerstandskraft, verbessert seinen Schlaf, fördert Konzentration und Kreativität und begegnet Herausforderungen gelassener. Kurz: Entspannung ist der Schlüssel zu einem gesunden und erfüllten Leben.
Warum es so schwer fällt, zu entspannen
Viele von uns haben verlernt, wie sich echte Entspannung anfühlt. Wir leben in einer Welt, in der Aktivität, Leistung und Produktivität ständig im Fokus stehen. Pausen werden oft mit Faulheit gleichgesetzt, und wer sich ausruht, hat schnell ein schlechtes Gewissen.
Hinzu kommt: Unser Nervensystem ist häufig so stark aktiviert, dass es gar nicht mehr „herunterfahren“ kann. Selbst auf dem Sofa mit einer Tasse Tee läuft innerlich das Gedankenkarussell weiter. Der Körper sitzt – aber der Geist rast weiter.
Entspannung braucht deine Entscheidung
Die gute Nachricht ist: Du kannst lernen, wieder in einen Zustand der Ruhe und Entspannung zu finden. Es braucht dafür nicht ständig ein Wellness-Wochenende oder viel Zeit. Was es braucht, ist deine bewusste Entscheidung – und ein paar einfache, alltagstaugliche Strategien.
Hier sind einige Impulse, wie du aktiv für mehr Entspannung im Alltag sorgen kannst:
1. Baue bewusste Pausen in deinen Alltag ein
Plane deine Pausen genauso wie deine Termine. Schon fünf Minuten bewusstes Durchatmen, ein kurzer Spaziergang oder das bewusste Genießen einer Tasse Tee können dein Nervensystem beruhigen. Wichtig ist, dass du diese Zeiten nicht „nebenbei“ nutzt, sondern ganz präsent bist - bei dir, dem Spaziergang oder dem, was du tust.
2. Nutze die Kraft deines Atems
Der Atem ist eines der wirkungsvollsten Werkzeuge für schnelle Entspannung. Probiere Folgendes: Atme vier Sekunden lang tief durch die Nase ein, halte den Atem für vier Sekunden an, und atme dann acht Sekunden langsam durch den Mund aus. Wiederhole das ein paar Minuten – du wirst spüren, wie dein Körper und dein ganzes System sich beruhigt.
3. Schaffe dir entspannende Rituale
Rituale geben Struktur und Sicherheit. Ein kurzes Abendritual – z. B. sanftes Dehnen, eine Tasse Kräutertee, ein paar Zeilen in ein Dankbarkeitstagebuch – kann ein klares Signal an deinen Körper senden: Jetzt ist Zeit zum Runterkommen.
4. Reduziere Reizüberflutung
Unser Nervensystem wird permanent mit Reizen überflutet – vor allem durch digitale Medien. Versuche, bewusste „Offline-Zeiten“ in deinen Alltag einzubauen. Lege dein Handy beiseite, schalte unnötige Benachrichtigungen aus und gönne dir Zeiten der Stille.
5. Finde deine persönliche Entspannungsmethode
Nicht jeder entspannt auf die gleiche Weise. Für manche ist es Meditation oder Yoga, für andere ein Bad, das Malen, Lesen oder Musik hören. Probiere aus, was dir gut tut – und dann gib dir regelmäßig die Erlaubnis, es auch zu tun und fix in den Alltag zu integrieren.
6. Sei liebevoll mit dir selbst
Ein ganz wichtiger Aspekt: Entspannung gelingt nicht unter Druck. Du musst dich nicht „perfekt“ entspannen. Es ist völlig in Ordnung, wenn die Gedanken abschweifen oder du innerlich unruhig bist. Erlaube dir, auch in kleinen Schritten zur Ruhe zu kommen. Es ist ein Übungsweg – und jeder Schritt zählt.
Du bist verantwortlich für deine Entspannung
Entspannung ist kein Zufall. Sie entsteht dort, wo du ihr Raum gibst. Wo du dir selbst wichtig genug bist, um gut für dich zu sorgen. Wo du beginnst, deinen Alltag nicht nur zu überstehen, sondern aktiv zu gestalten.
Wenn du beginnst, Entspannung bewusst in dein Leben einzuladen, wirst du merken: Sie ist keine entfernte Illusion. Sie ist da – in deinem Atem, in deiner Präsenz, in deiner Entscheidung.
Vielleicht nicht sofort, nicht perfekt, nicht dauerhaft. Aber Schritt für Schritt. Und mit jedem bewussten Moment kommst du dir selbst ein Stück näher.
Denn: Entspannung ist kein Zufall. Sie ist deine Wahl.
Wie kannst du am besten entspannen? Schreib’s mir gerne in die Kommentare.
Alles Liebe, Silke