Erholung aktiv gestalten -warum Pausen mehr sind als Nichtstun

Silke Tsafrir • 1. September 2025
Viele Menschen verbinden Erholung mit nichts tun: auf der Couch liegen, Fernsehen schauen oder einfach mal abschalten. Doch hast du schon einmal bemerkt, dass du dich nach so einem „freien“ Tag trotzdem müde oder leer fühlst?

Das liegt daran, dass echte Erholung nicht automatisch passiert, wenn wir die Arbeit unterbrechen. Sie braucht Bewusstsein und manchmal auch ein wenig Aktivität. Hier erfährst du, warum es so wichtig ist, Erholung aktiv zu gestalten – und wie du dir Pausen schaffst, die dich wirklich nähren.

1. Warum Erholung oft nicht funktioniert
Unser Alltag ist geprägt von ständiger Erreichbarkeit, Multitasking und einer Flut an Informationen. Selbst wenn wir Feierabend haben, laufen im Kopf noch To-do-Listen, Gedankenkarusselle oder Sorgen.
Wenn wir dann passiv „abschalten“, zum Beispiel durch Social Media oder Serien, ist unser Gehirn weiterhin beschäftigt – wir nehmen Reize auf, verarbeiten Informationen und vergleichen uns vielleicht sogar mit anderen. Das kostet Energie, statt sie zurückzugeben.
Wahre Erholung bedeutet: Körper und Geist bekommen die Chance, runterzufahren, sich zu regenerieren und neue Kraft zu sammeln.

2. Aktive Erholung: was bedeutet das?
Aktive Erholung heißt nicht, dass du dich zusätzlich anstrengen musst. Es bedeutet vielmehr, dass du bewusst entscheidest, wie du deine freie Zeit nutzt – sodass sie dich wirklich stärkt.
Stell dir Erholung wie das Aufladen eines Akku vor:
Wenn du einfach nur „im Standby“ bleibst, lädt er kaum auf. Wenn du aber das passende Ladekabel wählst, füllt er sich spürbar.

Erholung aktiv gestalten ist also die Kunst, deine Pausen so zu verbringen, dass sie dir entsprechen – und nicht einfach von außen bestimmt sind.

3. Die vier Dimensionen der Erholung
Damit Erholung nachhaltig wirkt, lohnt es sich, verschiedene Ebenen im Blick zu haben:
  • Körperliche Erholung 
    Nach einem Tag voller Bewegung brauchst du vielleicht Ruhe, nach langem Sitzen dagegen eher Aktivität. Spaziergänge, sanftes Yoga, Dehnübungen oder auch ein Mittagsschlaf können hier Wunder wirken.
  • Mentale Erholung 
    Dein Geist läuft ständig auf Hochtouren? Dann schenke ihm bewusst Pausen vom Input. Das kann Meditation sein, bewusstes Atmen, Journaling oder einfach ein paar Minuten in Stille.
  • Emotionale Erholung 
    Gefühle wollen gesehen werden. Sich Zeit für Gespräche zu nehmen, Dankbarkeit zu üben oder dir alles von der Seele zu schreiben, kann helfen, Emotionen zu verarbeiten und wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
  • Soziale Erholung 
    Manchmal brauchen wir Rückzug von Menschen, manchmal bewusst Nähe. Wichtiger als „immer verfügbar zu sein“ ist, zu spüren, welcher Kontakt dir gerade gut tut.
4. Strategien für bewusst gestaltete Erholung
  • Plane deine Pausen
    Klingt paradox, aber: Wenn du dir Erholung bewusst einplanst, verhinderst du, dass sie vergessen wird. Stell dir Termine mit dir selbst wie unverzichtbare Meetings vor.
  • Wechsel der Perspektive
    Ein Tapetenwechsel – auch im Kleinen – wirkt oft Wunder. Ein kurzer Spaziergang in der Natur, ein Cafébesuch oder ein anderer Arbeitsplatz, wie z.B. der Balkon können neue Energie schenken.
  • Digital Detox
    Das Handy ist oft das Gegenteil von Erholung. Schon kleine Schritte helfen: Benachrichtigungen ausschalten, Handyfreie Zeiten einführen oder ein Buch statt Social Media wählen.
  • Mini-Auszeiten im Alltag
    Nicht nur Urlaube sind Erholung – auch ein paar Minuten bewusstes Atmen zwischen zwei Terminen, eine Tasse Tee in Ruhe oder ein Spaziergang in der Mittagspause können den Unterschied machen.
  • Achtsamkeit als Schlüssel
    Wenn du achtsam bist, nimmst du wahr, was dir wirklich guttut. Vielleicht spürst du, dass Bewegung jetzt besser wäre als Ruhe. Oder dass ein Gespräch dir mehr Energie gibt als Einsamkeit. Achtsamkeit hilft dir, den Moment zu fühlen und dadurch deine Erholung bewusst zu steuern.
5. Warum aktive Erholung kein Luxus ist
Viele Frauen – besonders Mütter – fühlen sich schuldig, wenn sie sich Zeit für sich nehmen. Sie glauben, dass Pausen „unproduktiv“ sind. 

Doch das Gegenteil ist der Fall:
  • Ohne Pausen sinkt unsere Konzentration und wir machen mehr Fehler.
  • Dauerhafte Erschöpfung führt zu Gereiztheit und Konflikten.
  • Nur wenn wir auftanken, können wir langfristig für andere da sein.
Erholung aktiv gestalten ist also eine Notwendigkeit – genauso wichtig wie Schlaf, Ernährung oder Bewegung.

6. Erste Schritte zu deiner aktiven Erholung
Wenn du das Gefühl hast, dass dir Erholung schwerfällt, starte klein:
  • Nimm dir heute 5 Minuten, um tief durchzuatmen.
  • Plane dir für die kommende Woche bewusst einen Termin nur für dich ein.
  • Beobachte, welche Pausen dir wirklich guttun – und welche dich eher erschöpfen
Nach und nach entwickelst du so dein ganz persönliches Erholungsrezept.

Wahre Erholung entsteht also, wenn wir bewusst wahrnehmen, was wir brauchen – und diesen Bedürfnissen Raum geben.
Ob Bewegung, Stille, Kreativität oder Nähe: Wenn du deine Pausen aktiv gestaltest, wirst du merken, wie sich deine Energie, Gelassenheit und Lebensfreude spürbar verändern.

Und du erkennst: Erholung ist kein Luxus. Sie ist der Schlüssel, um gesund, klar und in Verbindung mit dir selbst zu bleiben.
Lass mich in den Kommentaren wissen, wie du dich am besten erholst!

Erfahre hier, wie du mit MBSR vom Tun-Modus zum Sein-Modus gelangst. 

Alles Liebe, 
Silke

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